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Montag, 04 November 2019 14:19

VL Männer: Sportfreunde 01 Dresden-Nord – Radeberger SV 20:34 (9:15)

Deutlicher Radeberger Auswärtssieg bei den Sportfreunden Dresden

Am Sonntag, dem 03.11., standen sich in der Sporthalle des Hülße-Gymnasiums in Dresden die Mannschaften der Sportfreunde 01 Dresden-Nord und des Radeberger SV gegenüber. Obwohl die Sportis in der Tabelle unter Radeberg standen, war dieses Spiel auf keinen Fall auf die leichte Schulter zu nehmen. So wurde die Mannschaft schon weit vor dem Spiel von Coach Gnädig eingeschworen, ebenjenes ja nicht zu unterschätzen. Und mit Recht! Wer den Vorbericht gelesen hat, wird wissen- Die Sportis spielen giftigen Handball, konnten schon gegen Hartha und Niederau gewinnen und haben bis auf KJS noch keine deutliche Niederlage kassiert, selbst gegen die Sachsenligaabsteiger und Radebergbezwinger Rio nicht!

Die erste gute Nachricht des Tages- eine volle Bank. Radeberg konnte zum ersten Mal in dieser Saison 14 Mann stellen! Ausreden wegen mangelnder Kondition konnten somit also nicht mehr gebracht werden. Und die erste richtig gute Nachricht des Tages- das absolute Haftmittelverbot wurde aufgelockert, sodass Haftspray benutzt werden durfte!

Es ist erstaunlich, wie sehr das die Mannen der Bierstadt pushte, denn sie fanden sehr konzentriert ins Spiel. Gleich der erste Angriff des Gegners wurde abgefangen, der darauf folgende Konter konnte aber leider nicht verwandelt werden. Nichtsdestotrotz war klar, wo die Reise hingehen würde- eine äußerst stabile Abwehr um Abwehrchef Kempe, im Mittelblock unterstützt von Gerstenhauer, Schott und Kapitän Fährmann, schaffte es die Angriffsreihe der Sportfreunde vor ernsthafte Probleme zu stellen, nachdem anfängliche Kommunikationsprobleme abgestellt wurden. Und alle wurden sie nach vorne getrieben von den mitgereisten lauten Fans, die das Spiel zu einem Heimspiel machten! Das erste Tor der Partie konnte Linksaußen Klinkert erzielen. Zwar konnten die Hausherren direkt im Anschluss ausgleichen; es stellte sich jedoch heraus, dass das 1:1 das letzte Mal sein sollte, dass auf der Anzeigetafel Gleichstand zu sehen war. Die Gäste konnten sich mit einem kleinen 3:0 Lauf direkt etwas Luft verschaffen, bis zur 15. Minute (Spielstand 6:7 aus Sicht der Gastgeber) blieb es jedoch weiterhin ein weitestgehend ausgeglichenes Spiel. Ab da bekamen die Männer der Bierstadt allerdings Oberwasser und spielten einfach ihren gewünschten Überfallhandball.

Das Erfolgsrezept war simpel. Eine stabile Abwehr zwang die Hausherren zu Würfen aus schlechtem Winkel oder aus der Bedrängung heraus, welche oftmals von einem gut aufgelegten Hüter entschärft werden konnten. Und ehe man sich versah, ging der Konter schon los und es wurden kompromisslos einfache Tore erzielt. Sobald sich die Sportfreunde einmal in dieser Situation befanden, war es schwer, aus diesem Zirkel wieder auszubrechen, denn nach dem Radeberger Gegenstoß musste man sich ja wieder vor einer gut organisierten Abwehr aufreiben.

So konnte die Halbzeit mit dem Stand von 9:15 aus Sicht der Heimmannschaft beendet werden. Das Polster machte Mut, aber es galt wie immer: Kein bisschen nachlassen, sonst kann auch das noch in die Hose gehen.

Die zweite Halbzeit begann im Angriff top, die Abwehr war dagegen eher mau. Die ersten 10 Minuten waren im Vergleich zur ersten Hälfte absoluter Harakiri-Handball. In dieser Zeit fing sich Radeberg 6 Gegentore, konnte aber weiterhin selber treffen, sodass es bald 15:21 aus Sicht der Gastgeber stand. Ab da fing sich die Abwehr allerdings wieder. Und weil einerseits der Angriff gleichbleibend kompromisslos blieb (besonders der halblinke Röseler drehte hier mächtig auf!) und andererseits der eingewechselte Torwart Rathmann sich ebenfalls auszeichnen konnte, wurde es nun langsam deutlich. Radeberg kam in den Spielfluss und die Sportfreunde verloren so langsam den Mut. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die Torwärte der Heimmannschaft dem Schreiberling (seines Fachs selber Keeper) an diesem Tag besonders Leid taten. Gefühlt waren sie an jedem einzelnen Ball mit den Fingerspitzen dran, konnten den Ball aber trotz dessen nicht entscheidend ablenken, was zugegebenermaßen mit das Frustrierendste ist, was der Handballsport einem Torwart antun kann.

Ein kleines Highlight gab es allerdings noch in der 57. Minute, als auch der eingewechselte Linksaußen Masula zu seinem ersten Tor der Partie kam (was seine weiblichen Fans lautstark bejubeln konnten), ehe dann 3 Minuten später beim Endstand von 20:34 die Sirene trötete.

Fazit: Alles in Allem kann man mit diesem Spiel zufrieden sein. 20 Gegentore sprechen für eine gute Abwehr, 34 selbst erzielte Tore für einen guten Angriff. Kein einziger Spieler der Mannschaft hatte einen Durchhänger. Jeder hat seinen Teil beigetragen, dieser Sieg war zu 100% die Leistung des gesamten Teams. Aber das Beste: In diesem Spiel kam es doch tatsächlich vor, dass es keine einzige Radeberger Phase gab, die als „Leistungseinbruch“ bezeichnet werden kann. Wenn diese Konzentration gehalten werden kann, dann ist es ebenfalls möglich, aus den kommenden Spielen weitere Punkte zu holen. Das Spiel gegen die Sportfreunde Dresden war ein Gradmesser für die kommenden Spiele der spielintensiven Phase bis Weihnachten und man möchte meinen, dass Radeberg diesen Test bestanden hat.

Das nächste Spiel findet am 09.11. wieder zuhause statt, diesmal geht es gegen den Radebeuler HV. Wenn man eine ebenso konzentrierte und mannschaftlich geschlossene Leistung aufs Feld bringen kann, dann stehen die Chancen gut, dass die Punkte in Radeberg bleiben. Wenn nicht, kann es für die Männer der Bierstadt sehr schnell ein böses Erwachen geben!

Es spielten:

Rathmann, Wagner (beide Tor), Richter (4), Sieberth, Schulz (3/2), Röseler (5), Gerstenhauer (2), Masula (1), Klinkert (5), Fährmann (4), Stein (3), Herrmann, Schott (6), Kempe (1)

Bericht: J. Wagner

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