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Dienstag, 10 Januar 2023 18:35

SLM EHV Aue II gg. Radeberger SV 33:27 (17:9)

Nach Leistungssteigerung dann irgendwie doch zufrieden

 Nach der letzten schmerzhaften Niederlage gegen die Reserve von Freiberg ging es für die Männer der Bierstadt im vergangenen Wochenende ins schöne Erzgebirge nach Aue, wo ebenfalls eine Zweitvertretung wartete. Eine blutjunge und hervorragend ausgebildete Truppe und auf Platz 2 noch nicht ganz aus dem Aufstiegsrennen raus, na Glück auf.

Anpfiff, die Gäste aus der Bierstadt hatten direkt Ballbesitz und konnten ihren ersten Angriff auch gleich mit einem Tor belohnen- 1:0 für unsere Helden in Blau-Weiß. Ohne zu viel spoilern zu wollen sei hier angemerkt, dass es die letzte Radeberger Führung in diesem Spiel bleiben sollte. Die Jungs aus Aue kamen nämlich gut mit ihrer Favoritenrolle zurecht und konnten die Radeberger Abwehr ein ums andere Mal überwinden. Aus einer stabilen Abwehr heraus konnten sie immer wieder schnelle Angriffe fahren, die (obwohl die Gäste recht flott in der Rückzugsbewegung waren) oftmals innerhalb weniger Sekunden zum Abschluss und leider oft genug zum Torerfolg führten. Gut 10 Minuten dauerte es, bis sich die Gäste gefangen hatten. Als sie sich so langsam stabilisierten, stand es allerdings schon 8:2 aus Sicht des Erzgebirges. Trotzdem, die Abwehr stand nun sicherer und auch der Torhüter konnte den ein oder anderen Ball abfangen. Radeberg war gut im Spiel, doch die spielerische Klasse der Gastgeber ließ es nicht zu, dass sich am Vorsprung groß etwas änderte. Zum Ende der ersten Halbzeit zogen sie nochmal etwas an, nutzten ein paar unglückliche Radeberger Fehlwürfe und zogen zum Halbzeitstand von 17:9 davon.

Das hört sich schlimm an. Und ja, die handballerisch bessere Mannschaft führte verdientermaßen, aber der Qualitätsunterschied war bei weitem nicht so übel, wie es der Spielstand aussagen wollte. Und auch nicht so, wie es die Tabellensituation vor Spielbeginn suggeriert hatte. Unfassbar, aber die Radeberger waren in der ersten Halbzeit diejenigen gewesen, die sich grün angestellt hatten.

Aber das muss ja nicht so bleiben. Die zweite Halbzeit beginnt und die Gäste sind im Spiel drin. Im Angriff funktionieren die Spielzüge, die technischen Fehler werden gering gehalten und die Abwehr macht so manchem Auer Aua. Die Gastgeber vermögen es nicht, den Vorsprung auszubauen. Mit fortschreitender Spielzeit und sicher geglaubtem Sieg wechseln sie ihre Leistungsträger aus und verschaffen der Reserve der Reserve etwas Spielzeit. Doch das geht fast nach hinten los. Die Männer der Bierstadt beweisen großen Kampf, beißen sich ran und kommen näher. Und immer näher. In Unterzahl versucht Aue den Torwart für einen Feldspieler auszuwechseln, was nur mäßig gut funktioniert. In einem schnellen Rückzug ins eigene Tor verletzt sich dieser leider sogar. Wir wünschen gute Besserung! Wie dem auch sei, auf einmal steht es nicht mehr 21:12, sondern 24:20. Oha. Vielleicht kam das Auswechseln der Leistungsträger doch eine Spur zu früh. Diese werden jetzt erneut aufs Feld geschickt, doch auch sie haben anfangs Probleme mit den wiedererstarkten Gästen. Dann haben die Bierstadthelden jedoch ein paar Mal in Folge ziemliches Pech (verworfener 7m, Doppelpfosten im nächsten Angriff und noch ein verworfener Siebenmeter) und mehr brauchen die Gastgeber nicht, um wieder eine beruhigende Führung aufzubauen. Am Ende trudelt das Spiel mit 33:27 aus. Eine leistungsgerechte Niederlage, vielleicht sogar ein wenig zu hoch für den Spielverlauf. Der Trost bleibt trotzdem bei den Radebergern, denn die konnten sich legalerweise auf dem Heimweg an der Tanke Schnaps kaufen, was der Großteil der Jungs aus Aue noch nicht kann.

Also was nehmen wir aus diesem Spiel mit?

Pro: Speziell die Kollegen Richter, Dorschner und Lindner haben wieder ein gutes Spiel in der Offensive gemacht. In der Defensive ist es einfach ein Genuss, dem Kollektiv Fährmann, Kempe, Guhrenz bei der Arbeit zuzusehen. Linksaußen Daferner hat in seinem ersten Radeberger Ligaspiel gezeigt, dass er nicht nur eine menschliche Bereicherung fürs Team ist.

Contra: Die eingeschüchterte Spielweise in den ersten 10 Minuten muss nicht sein. Ebenfalls wird die Radeberger Siebenmeterschwäche so langsam zum Problem. Wenn wir eine gute Quote hätten, hätten wir letztes Spiel gewonnen und dieses hier etwas knapper gestalten können. 

Insgesamt fühlt es sich seltsam an, nach einer Niederlage nicht unzufrieden zu sein, aber man kann halt auch mal gut spielen und trotzdem verlieren. Sollten wir im Spiel nächste Woche jedoch eine ähnliche Leistung zeigen, ist allerdings tatsächlich ein Punktgewinn drin. Da geht es im ersten Spiel der Rückrunde zuhause gegen Koweg Görlitz. Wir setzen auf eure Unterstützung! Wer weiß, vielleicht kriegen wir ja wieder einen Favoriten geärgert!

 

Es spielten,

Wagner, Rathmann (Beide Tor), Richter (4), Sieberth (1), Schulz (3/2), Lindner 3, Röseler (1), Bellmann (1), Daferner (2), Fährmann (2), Guhrenz (2), Stein, Kempe (1), Dorschner (7)

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