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Mittwoch, 07 Februar 2024 16:29

VL Männer: TBSV Neugersdorf - Radeberger SV 27:33 (16:16)

20 gute Minuten reichen, um Blamage abzuwenden

Neugersdorf ist weit weg. Von der BSZ-Halle, in der die Radeberger ihre Heimspiele austragen, sind es laut Google auf der schnellsten Route 90km. Gleiche Fahrtzeit wie nach Riesa oder nach Bernstadt, etwas weniger als nach Rietschen. Um dann dort harzfrei zu spielen. Muss man wollen. Und 10 Radeberger Feldspieler, 2 Torhüter und 3 Offizielle wollten! Also gings rein ins Auto und ab in die malerische Oberlausitz.

18:00 Uhr, Anpfiff. Stellt sich raus, dass die Radeberger noch mit einem Bein in der viel zu kleinen Kabine geblieben sind. Der Angriff braucht ein paar Minuten, bis er anfängt warmzulaufen, die Abwehr und der Torwart schaffen es gar nicht so wirklich. Neugersdorf geht mit 2:0 in Führung, nach 4 Minuten fällt das erste Radeberger Tor. Doch den Neugersdorfer wurfstarken Rückraum und das Spiel über den Kreis kriegen die Bierstadthelden so gar nicht in den Griff. So wird aus einem 7:6 auf einmal ein 12:7, und zwar für die Heimmannschaft. Ach du Schande, spielt hier tatsächlich der Erste beim Letzten?
Der Coach nimmt eine Auszeit und die Jungs rappeln sich. Auf einmal sieht es wieder besser aus in der Abwehr und auch der Keeper kann ein paar Bälle entschärfen. Die letzten 10 Minuten können die Männer in blau-weiß eine Aufholjagd starten und retten sich mit einem 16:16 in die Halbzeit.

Erstmal durchschnaufen. Niemand kann zufrieden sein, mit dem, was man den mitgereisten Fans hier bietet. Der Frust sitzt tief, doch Radeberg hat so eine Situation schon oft genug gemeistert!

Hochmotiviert geht es in die zweite Hälfte, wir machen direkt die ersten beiden Tore, das Ruder ist rumgerissen! Falscher Alarm, ist es doch nicht. Stellt sich raus, dass Neugersdorf im besten Sinne ekligen Handball spielt und es den Gästen dann doch nicht so leicht machen wird. Aus dem 16:18 machen sie schnell ein 20:18. Doch Radeberg wird nicht zittrig. Guhrenz, Schulz und Höhne (im Erwärmungsfußball Stammspieler von „Team Alt“), nehmen jetzt das Spiel in die Hand und bringen das Schiff zurück auf Kurs. Manchmal braucht es eben ein wenig Erfahrung. Auf einmal gelingen Sachen. Richter auf der Rechtsaußen macht ein schnelles Tor nach dem anderen. Aus 20:18 wird ein 20:24, dann ist die Messe eigentlich schon gelesen. Die Gastgeber geben sich nicht auf, bleiben immer ein wenig dran, aber der Radeberger Rückraum ist viel zu souverän, als dass sie da noch irgendwas zulassen würden. Zum Schluss macht sich dann auch noch der Torwartwechsel mehr als bezahlt. Der eingewechselte Keeper Diedrich hält mehrere gute Würfe (darunter auch einen Siebenmeter, den ich lange nicht mehr vergessen werde) und sorgt quasi im Alleingang dafür, dass das Spiel am Ende noch deutlich wird. 27:33 steht am Ende auf der Anzeigetafel.

Ich glaube, von der Heimmannschaft, den Schiedsrichtern und den Radebergern kann am Ende eigentlich nur die Heimmannschaft mit ihrer Leistung zufrieden sein. Das war für meinen Geschmack eine viel zu knappe Kiste. Aber egal, 2 Punkte sind 2 Punkte und es wusste eigentlich auch jeder im Vorfeld, dass es auswärts in Neugersdorf schwierig werden würde. Mund abputzen, Fokus auf das nächste Spiel setzen. Das wird nämlich ein absoluter Kracher. Die Bierstadthelden empfangen den Tabellenzweiten aus Rietschen! Ab in die Halle, wir werden am Samstag jeden Fan brauchen! Wer das geheime Bild auf dem Handy vorzeigen kann, kommt sogar für umsonst rein…

Es spielten: Diedrich, Wagner (beide Tor), Richter (6), Sieberth (4), Schulz (7/3), Lindner (1), Höhne (8), Herkenrath, Bellmann (2), Rudolph (1), Guhrenz (2), Haufe (2)

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